Geschichte des Vredener Hegerings

Schon im Jahre 1850, sehr bald also nach den politischen Unruhen des Jahres 1848 mit ihren schlimmen Folgen für die Wildbestände, lenkte die preußische Regierung das Jagdausübungsrecht wieder in geordnete Bahnen. Sie knüpfte es an eine bestimmte Mindestgröße des Grundbesitzes und an einen behördlich ausgestellten Jagdschein.


Wieviel Jäger es in Vreden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts gab, ist nicht mit Sicherheit bekannt. Eine Nachweisung über Jagdpachtgelder aus dem Jahre 1854 weist folgende Namen auf: Mühlenpächter Buddenberg, Freiherr von Elverfeldt, de Schorzin, Coppenrath, Carl Ellerbeck, Arn. Stroetmann, Herm. Reerink, Eng. Sauermost, Bürgermeister Rave, Hugo Rave, Peltzger, Pastor Wansing Ammeloe, Hegemann Ammeloe, Zeller Rensing Ellewick, insgesamt also 14 Jäger. Doch diese Zahl muss noch ergänzt werden durch die Jäger von Lünten und Hörsteloe, die in dieser Auflistung nicht erfasst sind, durch die Jäger in den Eigenjagdbezirken, ferner durch Gastjäger, unter denen sich sicher auch einige "Sonntagsjäger" befanden, die offentsichtlich nicht in gutem Rufe standen wie Aufforderrungen des Landrates an alle Amtmänner des Kreises Ahaus vermuten lassen, "Frevel" der Sonntagsjäger zu melden.


Überschlägt man die Anzahl der Jäger im Vredener Raum um diese Zeit, so werden es vielleicht 40 bis 50 gewesen sein, eine nur ungenaue Zahl, die sich allein sicher bestimmen ließe, wenn man eine Übersicht über ausgegebene Jagdscheine hätte. Von örtlichen Zusammenschlüssen Vredener Jäger ist aus dem gesamten 19. Jahrhundert nichts bekannt. Der erste Nachweis eines Zusammenschlusses findet sich in einem Schriftstück, das sich auf dem Hof Wolfering in Vreden/Köckelwick erhalten hat. Daraus geht hervor, das am 03. Juli 1907 ein Verein Namens "Vredener Jagdklub" gegründet wurde. 

Dieser kann allerdings nur mit Einschränkungen als ein Vorläufer des jetzigen Vredener Hegerings angesehen werden. War es sein erklärtes Ziel, gemeinschaftliche Jagden zu veranstalten und waidgerecht zu jagen, so sind die Aufgaben des heutigen Hegerings sehr viel anders gelagert.

Wahrscheinlich hat sich nach dem Ende des 1. Weltkrieges der Vredener Jagdklub aufgelöst. Jedenfalls ist aus den Wirren der ersten Kriegsjahre über Aktivitäten örtlicher Jägervereine nicht bekannt. Wie in alten Hegeringsunterlagen verzeichnet, wird am Ende des Jahres 1924 in Vreden der Hegering gegründet. Ca. 15 Mitglieder sollen es gewesen sein, erst Vorsitzender wird August Huesker, der den Hegering bis 1928 leitet.


In der Person des Hegeringsleiters August Huesker, der auch Gründungsmitglied des Vredener Jagdklubs 1907 war, wird deutlich, wie eng doch die Verbindung zwischen dem Vredener Jagdklub und dem Hegering Vreden ist. Seine Hauptziele liegen jedoch nicht mehr in der gemeinsamen Durchführung von Jagden, sondern in der Hege und dem Schutz der freilebenden Tierwelt und Sicherung ihrer Lebensgrundlagen und in der Förderung aller Zweige des Jagdwesens.

Im Jahre 1928 übernimmt Franz Wiesmann den Vorsitz im Hegering, den er bis 1933 leitet. Vierunddreißig Jahre, von 1933 bis 1967 lenkt dann Josef Kersting die Geschicke des Hegerings Vreden.



In der Leitung des Hegeringes Vreden folgt auf Oberförster Josef Kersting sein langjähriger Stellvertreter Herinrich Kisfeld, der dem Hegering 1967 bis 1977 vorsteht. Sein Nachfolger wird Forstamtmann Max Steinbrenner, seit 1967 bereits stellvertretender Hegeringsleiter, acht Jahre, bis 1985, führt er die Vredener Jägerschaft. Von 1985 bis 1993 leitet Alfons Kemper den Hegering. Ab da übernimmt Hermann Lentfort das Amt des Hegeringsleiters. Nach 12 Jahren, im Jahre 2005, übergibt er Bernhard Wolfering die Leitung.


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